20 Jahre Emmaus-Reisen: Interview mit Nicole Werger und Martin Burzlaff

Abteilungsleiterin Nicole Werger moderiert beim Jahrestreffen von Emmaus-reisen.

Nicole Werger (rechts) beim letzten Jahrestreffen der Emmaus-Reisefreunde in Münster, zusammen mit Claudia Schäffer (links) bei der Moderation. | Foto: Anselm Thissen

Attraktive Reiseziele, gute Organisation und Verlässlichkeit: Das zeichnet Emmaus-Reisen seit 20 Jahren aus. „Kirche-und-Leben.de“ fragte Abteilungsleiterin Nicole Werger und Prokurist Martin Burzlaff nach prägenden Erinnerungen und Zukunfts-Perspektiven.


20 Jahre Emmaus-Reisen – das ist eine lange Zeit. Was sind die wichtigsten Dinge, die zu dem Erfolg beigetragen haben?

Martin Burzlaff: Ganz wesentlich zum Erfolg beigetragen hat die Weiterentwicklung des Angebotes von Emmaus-Reisen von reinen Pilgerreisen hin zu einem breit gefächerten Angebot an christlich geprägten Kulturreisen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Nähe zu unseren Kunden, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon häufig seit Jahren kennen.

Nicole Werger: Was unseren Kundinnen und Kunden ganz wichtig ist und was uns auch neue Mitreisende nach der ersten Reise meist zurückmelden, ist die gute Gemeinschaft während der Reise. Hier macht sich der gemeinsame Nenner, der christliche Hintergrund, bemerkbar.


Wie christlich sind denn Ihre Reisen geprägt? Hören Sie manchmal von Bedenken, die Reisen seien ausschließlich für ein sehr frommes Publikum gedacht?

Martin Burzlaff: Solche Bedenken wird es geben. Wir bekommen aber sehr oft auch von Mitreisenden, die der Kirche nicht sehr nah oder kritisch gegenüberstehen, sehr positive Rückmeldungen über die erlebten Emmaus-Reisen. Außerdem sind unsere Reisen ja nicht frömmelnd.

Wir setzen gewisse christliche Akzente, die von einem kirchlichen Reiseveranstalter auch erwartet werden. Selbstverständlich gibt es bei unseren Reisen an Sonn- und Feiertagen immer die Möglichkeit, an einem Gottesdienst teilzunehmen. Alles ist immer wohldosiert und versteht sich stets ausdrücklich als Einladung.


Warum arbeiten Sie persönlich gern bei Emmaus-Reisen?

Nicole Werger: Bei uns steht der Kunde als Mensch im Vordergrund. Außerdem haben wir es fast ausnahmslos mit sehr netten Kunden zu tun. Und natürlich spielt eine große Rolle, dass es in unserem Team sehr familiär zugeht.


Welche Situation aus Ihrer langjährigen Arbeit für „Emmaus-Reisen“ ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Martin Burzlaff: Der Tod von Bischof Lettmann in Bethlehem während einer gemeinsamen Pilgerreise im April 2013 und die Ministrantenwallfahrt nach Rom im Sommer 2018 mit 1200 Ministrantinnen und Ministranten aus den Bistümern Münster und Paderborn. Es war eine tolle Erfahrung, mit so vielen jungen Menschen unterwegs zu sein, die sich für die Kirche engagieren. Die Stimmung und die Atmosphäre der Tage bleiben unvergesslich.

Nicole Werger: Für mich ist eine gelungene exklusive Emmaus-Flusskreuzfahrt im ersten Jahr der Pandemie vom 24. bis 31. Oktober 2020 von Trier nach Köln in bleibender Erinnerung. Dies war unser erstes Großprojekt in dem Jahr. Am 1. November begann der Lockdown. Wären wir in dieser Zeit noch unterwegs gewesen, hätten wir die Reise vorzeitig abbrechen müssen.

Und natürlich unsere jährlichen Reisefreunde-Treffen, bei denen immer mehrere Hundert unserer Reisegäste zu einem frohen Wiedersehen mit einem schönen Programm und einem anschließenden festlichen Gottesdienst im vollen Dom zusammenkommen.


In welcher Form wollen Sie das Jubiläum „20 Jahre Emmaus-Reisen feiern?“

Martin Burzlaff: Mit einer Jubiläums-Reise nach Würzburg vom 12. bis 16. August 2022. Hier können sich alle Mitreisenden auf ein Programm mit vielen Höhepunkten freuen – und natürlich auch auf ein Wiedersehen mit vielen Stammkunden und dem gesamten Emmaus-Team. Der Sonderprospekt ist gerade fertig geworden, und wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit unseren Kunden.


Sie sprachen gerade von vielen Stammkunden. Können Sie sich erinnern, wie viele Male der treueste Gast bei Emmaus-Reisen mitgefahren ist?

Nicole Werger: Da denke ich besonders an zwei Kundinnen, die beide jeweils an fast 50 Emmaus-Reisen teilgenommen haben.


Das spricht für eine breite Palette attraktiver Ziele und Reiseformen. Welche Reisen sind bei Ihnen besonders beliebt?

Martin Burzlaff: Besonders beliebt sind Reisen zu besonderen Zeiten, wie zum Beispiel im Advent, zu Weihnachten oder über den Jahreswechsel. Die Reise nach Salzburg zu Silvester findet dieses Jahr zum 20. Mal statt. Viele unserer Mitreisenden waren schon oft in Salzburg dabei.

Nicole Werger: In den letzten Jahren erfreuen sich Flusskreuzfahrten einer großen Beliebtheit. An Bord kann man sozusagen „entschleunigt“ wunderschöne Flusslandschaften genießen, und das „Bett fährt mit“. Auch Fahrradreisen mit dem eigenen E-Bike, gerne kombiniert auch mit einem Schiff als schwimmendes Hotel, kommen sehr gut an.


Nehmen Sie zurzeit angesichts der Corona-Situation bei den Gästen eher Zurückhaltung oder Vorfreude wahr?

Nicole Werger: Im Corona-Jahr 2021 konnten wir viele Reisen von Juni bis November durchführen. Hier war bei unseren Gästen die Freude groß, dass es wieder auf Reisen ging. Und diese Reisefreude besteht auch in diesem Jahr. Unsere Gäste sitzen sozusagen auf gepackten Koffern und warten darauf, wieder mit uns unterwegs zu sein.


Und wie ist Ihr persönlicher Ausblick auf das weitere Jahr 2022?

Nicole Werger: Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir bald in eine gewisse Normalität zurückkehren werden. Hier freue ich mich insbesondere auf unsere Jubiläumsreise im August nach Würzburg.

Martin Burzlaff: Wir sind überzeugt, dass wir bald an die „Vor-Corona-Zeit“ anknüpfen können. Viele Reisen für den Sommer und Herbst sind gut gebucht oder sogar schon ausgebucht. Allein zu den Passionsspielen in Oberammergau haben wir über 1300 Anmeldungen. Das sind tatsächlich deutlich mehr, als es beim ursprünglich geplanten und wegen Corona abgesagten Passionsspieljahr 2020 waren.


Interview: Annette Saal, Kirche+Leben